Schloss Peuerbach
Ort für Veranstaltungen und Feiern
Der Name Peuerbach kommt histroisch von Piparpah, Piverbach. Dessen erster Teil nicht etwa auf den Namen des bekannten Nagetiers, sondern auf ein vordeutschen Biv, Bib = Erhöhung, Aufbauschung, Kuppe zurückzuführen ist und vielerorts auf vorgeschichtliche Erdwerke hindeutet.
Nach Angabe des Breviarius Urolfi schenkte der Bischof von Regensburg Sintperht, der von 768-791 regierte, sein Erbe Sunihinga (Sünching) und Piparpah (Peuerbach/heute Bayerbach) an das Kloster Niederaltaich.
Diese Schenkung lässt ihn als Sippengenossen der Adelungsippe erscheinen, der unter Karl dem Großen und Ludwig dem Frommen aus den Urkunden als eine aus dem Donaugau stammende und überaus reich begüterte Familie hervortritt.
Aus allen Urkunden ist ersichtlich, dass diese Adelungssippe neben anderen über Stammgüter in Sünching, Ronning, Lidhart, Peuerbach, Pram und Hettenbach verfügte.
Die Familie von Gumppenberg
Die Familie entstammt dem oberbayerischen Uradel und erscheint bereits Anfang des 12. Jahrhunderts unter dem Namen Vohburg als Burgsassen in Vohburg.
Hilde-Brandus von Vohburg siegelt bereits 1281 als Hildebrandus von Gumppenberg, nachdem er 1281 Pöttmes und Gumppenberg von den Grafen von Graisbach gekauft hatte.
Die Familie hatte von 1411 bis 1808 das Amt des Erblandmarschalls von Oberbayern inne und wurde bereits 1571 in den Reisfreiherrnstand erhoben.
Durch die Heirat im Jahre 1680 von Franz Joachim Freiherr von Gumppenberg-Pöttmes mit Maria Jakobe Freiin von Eisenreich gelangte die Hofmarken Peuerbach und Langenhettenbach (welches kurfürstliches Lehen war) in den Besitz der Familie von Gumppenberg und legten den Grunstein für die Linie der Freiherrn von Gumppenberg Peuerbach.
Sein Sohn Christoph Joachim 1684-1749 war vermählt mit Maria Anna Freiin von Leyden.
Dessen Sohn Franz Josef Kasimir 1718-1775 erwirkte 1755 die Edelmannsfreiheit in Peuerbach. Dessen ältester Sohn Ferdinand übernahm 1782 die väterlichen Güter. Er war vermählt mit Elisabeth Freiin von Ruffin. Diese Ehe war jedoch nicht glücklich, so dass es zu einer förmlichen Trennung kam.
Am 8.4.1808 brach in den Pferdestallungen des Gutes ein durch einen Blitzschlag verursachtes Feuer aus. Alle Stallungen, Getreidespeicher und Ökonomiegebäude sowie neun Häuser und die Brauhausbedachung wurden dabei eingeäschert. Auch der Kirchtum geriet in Brand und die Glocken schmolzen. Nur mit großer Not konnte das herrshaftliche Schlossgebäude gerettet werden.
Ferdinands ältester Sohn, Josef Joachim war Max-Joseph-Ritter. Nach seiner Rückkehr aus Russland 1814 übernah er die väterlichen Besitzungen in Peuerbach. Von seiner Mutter erhielt er 1814, noch zu deren Lebzeiten das Gut Paindlkofen überschrieben. Er bildete auf seinen Besitzungen drei Patrimonialgerichte zu Peuerbach, Langenhettenbach und Paindlkofen.
Ludwig sein ältester Sohn aus 2. Ehe, war vermählt mit Olga Gräfin von Deym Freiin von Stritez, die bereits im jungen Alter von 30 Jahren verstarb. In zweiter Ehe war er mit Therese Freiin von Gumppenberg Pöttmes verheiratet. Er übernahm durch Übereinkommen mit seiner Mutter und seinen Geschwistern die drei väterlichen Besitzungen. Nachdem Ludwig das Schloss Paindlkofen hat abbrechen lassen, ließ er in Peuerbach einige neue Bauten ausführen.
1857 ließ er sich dazu bewegen Peuerbach und alle übrigen Besitzungen an das Handelshaus Leuze in München zu veräußern. 1859 erwarb er das vormals Tauffkirch’schne Gut „Guttenburg“ im Gericht Mühldorf. Glücklicherweise konnte er 1863 die neuen Besitztümer wieder verkaufen und den Verkauf von Peuerbach rückgängig machen.
Ludwig errichtete 1876 das Bräuhaus, die neu errichtete Branntweinbrennerei, rüstete die landwirtschaftlichen Maschinen auf Dampfbetrieb um und vergrößerte den Besitz durch Ankauf von ca. 200 Tagwerk an Wald und Wiesen.
In der Zwischenzeit war die alte Kirche in Peuerbach so baufällig geworden, dass man sich für einem Neubau entschied. Der Gutsherr gab den Grund auf dem die Kirche heute steht und die dafür nötigen Bausteine. Die Grundsteinlegung erfolgte am 25.08.1865. Die Konsegration erfolgte am 07.09.1867 durch den damaligen Bischof von Regensburg (Ignatius von Senestrey).
Sein einzig überlebender Sohn Robert (aus erster Ehe) war mit Anna Freiin von Gumppenberg Peuerbach vermählt. Er war der letzte Filei-Kommissherr auf Peuerbach aus der Peuerbacher-Linie. Sein Vater Ludwig hatte die Neueinrichtung eines Filei-Kommisses testamentarisch bestimmt, wobei er seinen Sohn Robert als Nachfolger bestimmte. Falls dieser nach Erwerbung des Filei-Kommisses sterben oder sein Mannesstamm aussterben würde, sollte der Namensvetter Hubert Freiherr von Gumppenberg-Pöttmes- Oberbrennberg in deren Besitz gelangen.
Dieser Fal trat schließlich am 12.03.1911 ein. Robert, der mit seiner Stiefschwester Maria (einer Urenkelin des Prinzen Karl von Bayern), über ein großes Vermögen verfügte, war viel auf Reisen und nur zeitweise in Peuerbach anwesend, wo er während seiner Anwesenheit ein großes Haus führte.
Wesentliche Umbauten am Schloss (Stiegenhaus, Giebel und Erker) wurden 1892/93 mit einem großen Aufwand vorgenommen. Auch die Ökonomiegebäude wurden neu errichtet. Nach Roberts Tod im Jahre 1911 zogen seine Witwe und seine Stiefschwester in ein prächtiges Landhaus nach Bad Reichenhall, verloren dort jedoch durch die Inflation ihr großes Vermögen und starben in größter Armut.
Die Witwe Roberts verbrachte die letzte Zeit Ihres Lebens in Peuerbach und starb im Jahre 1924. Sie wurde in der Peuerbacher Gruft, gleich neben der Kirche beigesetzt.
Seit Roberts Tod im Jahre 1911 hatte Hubert Freiherr von Gumppenberg Pöttmes-Oberbrennberg, Königl. Bayerischer Kämmerer und zuletzt Regierungspräsident von Regensburg und der Oberpfalz, unter Annahme des Namens (Freiherrn von Gumppenberg Peuerbach) die Nachfolge im Filei-Kommiß angetreten. Dieser war verheiratet mit Elisabeth Freiin von Loe und hatte drei Töchter. Huber von Gumppenberg ist somit der Urgroßvater des heutigen Besitzers von Schloss Peuerbach, Caspar von Gumppenberg.
Von seinen drei Töchtern, Therese (1899-1976), Eugenie (1901-1991) und Marie-Elisabeth (1902-1975) heiratet nur seine älteste Tochter Therese, Hans-Carl Freiherr von Pfetten-Arnbach (1892-1962). Seine beiden jüngeren Töchter Eugenie und Marie-Elisabeth blieben hingegen unverheiratet und kinderlos.
Um die Gumppenberg Linie in Peuerbach fortzusetzen adopptierte Eugenie von Gumppenberg in den 1970er Jahren Ihren jüngsten Neffen Dietrich von Gumppenberg (1941-2021). Dieser war Unternehmer und Politiker (organisierte 16. Mal den politischen Aschermittwoch der FDP) und war von 1979 bis zu seinem Tod 2021 Schlossherr auf Schloss Peuerbach.
Sein jüngster Sohn Johannes Caspar Nepomuk von Gumppenberg (*2004) hat im Juli 2025 das Anwesen übernommen, um die Familientradition auf Peuerbach fortzusetzen und das Schloss der Familie zu erhalten.





